Konflikte um biologische Vielfalt und insbesondere ihre vererbbaren Eigenschaften (die genetischen Ressourcen) sind in den letzten 20 Jahren immer sichtbarer geworden. Zum einen schreitet die Erosion der biologischen Vielfalt dramatisch voran und betrifft vor allem die Landwirtschaft. Zum anderen gelten die genetischen Ressourcen als wichtiger Rohstoff für die Agrar-, Pharma- und Kosmetikindustrie. Manche bezeichnen das „grüne Gold der Gene“ als „Erdöl des 21. Jahrhunderts“. Transnationale Unternehmen und Forschungsinstitute werden etwa der „Biopiraterie“ bezichtigt. In dem Vortrag geht es um die Konflikte der Aneignung biologischer Vielfalt in einer zentralen Frage, nämlich den geistigen Eigentumsrechten. Die Bandbreite der politischen Vorschläge verläuft von der Patentierung der Vielfalt und der aus ihr gewonnenen Produkte hin zu ihrer Behandlung als globales Gemeingut. Anhand von Beispielen werden die Konflikte dargestellt und analysiert sowie die Frage nach einer demokratischen Biodiversitätspolitik gestellt.
Ulrich Brand: Professor am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien und forscht u.a. zu Biopatenten.
Montag, 26. November 2007, 19:00
Depot (Breite Gasse 3, 1070 Wien)