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Öko-Kommunismus

Samstag 20. April 2024, von mond

Kickl warnt for dem Öko-Kommunismus. Eine ziemlich unnötige Warnung denn die Konzerne die von Fossiler Energie profitieren haben die Politik fest in ihrer Hand. Ein Öko-Kommunismus ist weit und breit leider nicht in Sicht.

Tatsächlich bräuchten wir eine Grundlegende Abkehr vom Kapitalismus um die dringenden Ökologischen Probleme bewältigen zu können. Ein Öko-Kommunismus wäre mehr als notwendig.

Und natürlich werden jetzt sofort die ersten aufschreiben und sagen: Aber der Realsozialismus war ja alles andere als Umweltfreundlich. Das stimmt. Aber der Realsozialismus hatte ja insgesamt nur wenig mit Kommunismus zu tun.

Marx und Engels haben jedenfalls schon vor mehr als 150 Jahren auf Ökologische Probleme des Kapitalismus hingewiesen: Siehe: Der grüne Marx

„Wie in der städtischen Industrie wird in der modernen Agrikultur die gesteigerte Produktivkraft und größre Flüssigmachung der Arbeit erkauft durch Verwüstung und Versiechung der Arbeitskraft selbst. Und jeder Fortschritt der kapitalistischen Agrikultur ist nicht nur ein Fortschritt in der Kunst, den Arbeiter, sondern zugleich in der Kunst, den Boden zu berauben, jeder Fortschritt in Steigerung seiner Fruchtbarkeit für eine gegebne Zeitfrist zugleich ein Fortschritt in Ruin der dauernden Quellen dieser Fruchtbarkeit. Je mehr ein Land, wie die Vereinigten Staaten von Nordamerika z.B., von der großen Industrie als dem Hintergrund seiner Entwicklung ausgeht, desto rascher dieser Zerstörungsprozeß. Die kapitalistische Produktion entwickelt daher nur die Technik und Kombination des gesellschaftlichen Produktionsprozesses, indem sie zugleich die Springquellen alles Reichtums untergräbt: die Erde und den Arbeiter.“

— Das Kapital - MEW23, S.529

Natürlich ist bis zu einem gewissen Grade auch im Kapitalismus Umweltschutz möglich. Das zum Teil sogar mit marktwirtschaftlichen Mitteln. Nehmen wir die CO2 Steuer. Linke rümpfen über solche Maßnahmen oft die Nase, aber angesichts der dringlichkeit der Klimakatastrophe können wir nicht warten bis wir den Kapitalismus überwunden haben bis wir anfangen etwas zu tun. Natürlich brauchen wir eine CO2 Steuer. Wichtig wäre eben dass sie auch hoch genug ist dass sie tatsächlich signifikante Lenkunseffekte hat und ebenfalls wichtig wäre das sie Einnahmen direkt an die Menschen gehen, denn Umeweltschutz ist immer auch eine Klassenfrage.
Siehe Die 4 Säulen linker Klimapolitik.

Der Green-New-Deal wird den Kapitalismus nicht retten

Und dann gibt es natürlich den Green New Deal: Die staatliche Förderung von Grünen Technologien. Auch hier ist manchen Linken das ganze nicht revolutionäre genug. Letztlich stabilisiert das ganze natürlich den Kapitalismus und manche werden mit diesen Grünen Technologien auch satte profite machen. Aber auch hier gilt: Wir können nicht mit der Klimarettung warten bis es zu spät ist.

Aber am Ende des Tages sollte klar sein dass dieser Kapitalismus mit seiner inherenten Wachstumslogik die Ursache für das Problem ist.

Um wachesen zu können muss der Kapitalismus ständig exportieren. Da schon alle Länder der Erde kolonialisiert sind geht diese Expansion nach innen: Mit Werbung und Marketing wird künstlicher Bedarf für Klumpert geschaffen von dem wir gar nicht wussten dass wir es brauchen. Viele Produkte sind unnötig kurzlebig - die geplante Obsoleszenz ist eingebaut. In den Bürokratien großer Konzerne werden sinnlose Excel Files hin und hergeschoben ohne dass irgend etwas nützliches produziert wird. Angesichts des Ökologischen Fußabdruckes sind auch viele Bürojob eher schädlich als nützlich. Und die "effizienteste" Methode künstliche Knappheit zu schaffen ist via Rüstung und Krieg.

lWir brauchen ein bedingungsloses Grundeinkommen

Für eine Ökologische Produktion braucht es daher letzlich eine Abkehr vom Kapitlismus. Ein relativ einfacher aber weitrechender Schritt für diese Abkehr wäre wohl die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens.

Viele Jobs hängen an den Klimaschädlichen Industrien. Die Forderungen nach einem Umbau würden damit bei den dort Beschäftigten auf Widerstand stoßen. Mit einem Bedingunslosen Grundeinkommen müsste sich niemand vor einem Umbau der Wirtschaft fürchten. Der CO2 Ausstoss einer Hängematte ist jedenfals deutlich geringer als der eines Büroarbeitsplatzes.

XKCD: global temperature over my lifetime
Development of Global Temperature from 1980 to 2020. With the Exxon Mobile Prediction from 1982 Spot On
Creative Commons Attribution-NonCommercial 2.5 License. by XKCD https://xkcd.com/2500/

Wir brauchen den Klimaregress

Wie finanzieren wir diesen Umbau? CO2 Steuern sind ein guter Anfang. Aber eigentlich haben die Konzerne die jetzt Gewinne mit Fossilen Energie gemacht haben schon seit Jahrzehnten gewusst dass sie unser aller Lebensgrundlagen zerstören.

Die 1982 Prognose von Exxon ist ziemlich genau. Es ist daher nur fair diese Konzerne für die bewusst in Kauf genommen Zerstörung auch nachträglich zur Kasse zu bitten. Wir brauchen den Klimaregress. Nicht nur die Konzerne müssten für die Schäden aufkommen: Auch alle Aktionär:innen dieser Konzerne der letzten 20 Jahre (mindestens) sollten nachtäglich Schadenersatzforderungen nachkommen. Die meisten Börsentransaktionen werden ja aufgzeichnet. Insofern sollte es möglich sein die ehemaligen Eigentümer:innen ausfindig zu machen.

Hammer And Recycle

April 2024, Franz Schäfer (Mond)


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